Hauptinhalt
Yaks auf Schweizer Alpweiden? Ja, nicht nur Kühe, Rinder und Kälber, sondern auch Lamas, Alpakas und Wasserbüffel geniessen die "Ferien auf der Alp". Und das tut nicht nur ihnen, sondern meist auch der Weide gut, denn verschiedene Tierarten nutzen die Weiden unterschiedlich.
In den Bergregionen weiden jeden Sommer 100‘000 Milchkühe, 35'000 Mutterkühe, 180'000 Rinder, 90'000 Kälber, 210'000 Schafe sowie Pferde, Ziegen, Lamas und weitere Wiederkäuer – insgesamt rund 700‘000 Tiere. Wenn verschiedene Tierkategorien, z.B. Kälber und Milchkühe, oder verschiedene Tierarten zusammen auf einer Weide gehalten sind, spricht man von einer Mischweide.
Früher waren Mischweiden häufig. Im Jura zum Beispiel hat die Mischweide von Pferden und Rindern eine lange Tradition.
Die verschiedenen Tierarten bevorzugen unterschiedliche Pflanzarten. Zwar kann eine Kuh mit ihrem breiten Maul die Futterpflanzen, die sie am liebsten frisst, bis zu einem gewissen Grad auswählen. Ziegen, Schafe oder Lamas mit ihren feinen, beweglichen Lippen können das noch viel besser.
Schafe und Zeigen wiederum mögen nicht dieselben Pflanzen: Während Schafe feine Kräuter bevorzugen, fressen Ziegen gerne auch grobe, sogar stachelige Pflanzen, inklusive Sträucher. So kommen alle zu ihrem Futter.
Allerlei Feinschmecker
Nicht nur Tiere verschiedener Arten, sondern auch Tiere verschiedener Rassen nutzen die Weiden unterschiedlich. Die schwarzen Kühe der Eringer Rasse zum Beispiel frassen in einem Versuch auf einer stark verbuschten Weide im Wallis auch Grünerlen und sogar kleinere Bäume, was die Kühe der meisten anderen Rassen nicht tun würden.
Wenn sich unterschiedliche Tierkategorien die Weide teilen, kann also mehr vom Futter verwertet werden, das dort wächst. Das bringt einerseits mehr Käse und Fleisch, hilft aber auch, die Weiden vor Wiederbewaldung oder Verbuschung zu schützen.