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19.05.2022 | Fiona Galliker
Mit dem Klimawandel wird es auch in der Schweiz immer wärmer. Für gewisse Bäume ist das ungünstig, wie du auf einer neuen Web-App der WSL nachschauen kannst. Farbige Karten erklären dir, wie es unseren Wäldern heute geht und warum steigende Temperaturen beeinflussen, wo die Bäume zukünftig leben werden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Durch den Klimawandel wird es immer wärmer und trockener.
- Eine neue Web-App erklärt, warum deshalb nicht mehr überall die gleichen Baumarten wachsen können wie heute.
- Anhand verschiedener Fragen kannst du dein Wissen direkt selbst testen.
- Die FORTE Edu App kommt beim Schulprogramm zur Ausstellung «Im Wald. Eine Kulturgeschichte» des Schweizerischen Landesmuseums zum Einsatz.
Bestimmt hast du schon vom Klimawandel gehört und dass es dadurch auch in der Schweiz immer wärmer wird. Doch was genau bedeutet das eigentlich? Und ist das für unsere Wälder problematisch? Um das besser zu veranschaulichen, haben WSL-Forschende gemeinsam mit dem Schweizerischen Landesmuseum die neue Web-App FORTE Edu entwickelt. Die App hilft dir, alles rund um die Themen Klimawandel und Waldgesundheit besser zu verstehen. Anhand farbiger Karten lernst du, wo unsere Bäume in Zukunft leben werden und was die Veränderung des Lebensraums beeinflusst.
Ein Blick in die Zukunft
Die meisten ausgewachsenen Bäume bei uns in der Schweiz sind schon sehr alt und haben sich über viele Jahre an ihren Lebensraum gewöhnt. Die Eiche beispielsweise mag es eher warm und trocken. Man findet sie deshalb vor allem im Mittelland und im Kanton Jura. Nadelbäume wie etwa die Fichte hingegen, mögen es lieber kühl und feucht. Sie wachsen deshalb künftig besser an höhergelegenen Orten und in den Bergregionen.
Mit dem Klimawandel verschieben sich die geeigneten Standorte für diese und viele andere Arten. Besonders im Sommer wird es zunehmend wärmer und trockener und nur weiter oben in den Bergen bleibt es kühl. Die vier Karten oben zeigen den heutigen Lebensraum der Eiche (links) und der Fichte (rechts) und wie ihn die Forschenden für das Jahr 2060 vorhersagen. Da die Eiche gerne bei wärmeren Temperaturen wächst, wird sich diese Baumart wahrscheinlich weiter ausbreiten können. Die Fichte hingegen, die es lieber kühl mag, wird zunehmend in die höheren Lagen verdrängt, wo es noch kühl genug für sie ist.
Wie misst man, ob ein Baum gesund ist oder nicht?
Woher wissen eigentlich die Forstwissenschaftlerinnen und Forstwissenschaftler, wo verschiedene Baumarten in Zukunft leben können? Für ihre Vorhersagen verwenden sie sogenannte Modelle. Dabei handelt es sich meistens um komplizierte Computerberechnungen. Die Forschenden geben dort ein, was sie über die Temperatur- und Wasserbedürfnisse der Baumarten wissen. Sind Bäume beispielsweise über einen längeren Zeitraum durstig, weil es zu wenig regnet, können sie schlechter wachsen. Das können Forschende messen und dann mit Modellen zum Klima der Zukunft kombinieren.
Damit wollen Forschende vorhersagen, welche Gebiete für die Fichte oder Eiche geeignet oder weniger günstig sind. Natürlich können einzelnen Bäume auch ausserhalb dieser geeigneten Zonen wachsen, etwa nahe bei einem Bach, wo es genug Wasser gibt. Aber auf die ganze Schweiz gesehen und auf lange Zeiträume hinaus haben ihre Nachkommen dort weniger gute Chancen zu gedeihen. Je weiter man versucht in die Zukunft zu schauen, desto ungenauer werden die Berechnungen und damit auch die Vorhersagen. Man sollte diese deshalb immer mit Vorsicht betrachten.
Die neue Web-App zeigt dir nicht nur bunte Karten und Informationen, sondern fordert deinen direkten Einsatz. Gemeinsam mit der Waldökologin Noemie, dem Förster Jean und der Walbesitzerin Flurina kannst du spannende Fragen zum Thema Klimawandel und Waldgesundheit beantworten. Teste dein Wissen hier direkt selbst!