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Damit eine Lawine abgehen kann, braucht es verschiedene Bedingungen. Es braucht eine instabile Schicht (Schwachschicht), die von einer brettartigen Schicht überlagert wird. Das Gelände muss steil (mind. 30 Grad) sein und eine Kraft muss die Lawine auslösen.
Die folgenden Faktoren sind entscheidend für die Lawinenbildung:
- Niederschlag
- Wind
- Temperatur
- Schneedecke
- Gelände
- Mensch
Die Kombination dieser Faktoren wirkt sich in verschiedener Art und Weise auf die Lawinengefahr aus. Die wichtigsten Regeln lauten:
- Neuschnee + Wind = Lawinengefahr
- Schnelle und markante Erwärmung = kurzfristiger Anstieg der Lawinengefahr
- Damit Schneebrettlawinen entstehen können, braucht es schwache Schichten in der Schneedecke.
- Je steiler und schattiger, desto gefährlicher.
- Wichtiger als die Lawine ist, sich selber im Griff zu haben, denn rund 90% aller Lawinen auf Touren und Varianten werden vom Mensch ausgelöst.
1. Niederschlag
Neuschnee oder Regen führen kurzfristig zu einem Anstieg der Lawinengefahr:
- Je mehr Neuschnee, umso gefährlicher.
- Je mehr Wind den Neuschnee begleitet, umso gefährlicher.
- Je kürzer die Neuschneeperiode, umso kritischer die Situation danach.
2. Wind
Der Wind ist der Baumeister von Schneebrettlawinen. Er bildet den sogenannten Triebschnee. Triebschnee entsteht, wenn Schnee durch den Wind transportiert bzw. verfrachtet wird. Dabei werden die einzelnen Schneekristalle mechanisch zu kleinen Teilchen zertrümmert. Frische Triebschneeansammlungen sind gefährlich!
3. Temperatur
Der Einfluss der Temperatur auf die Lawinenbildung ist sehr komplex und schwierig vorhersehbar.
4. Schneedecke
Die Schneedecke besteht aus Schichten, welche durch verschiedene Schneefall- oder Schönwetterperioden gebildet werden. Sie entwickelt sich während des ganzen Winters. Durch das Wetter und Umwandlungs-Prozesse verändert sich der Schnee laufend. Ob der Schneedeckenaufbau günstig oder ungünstig ist, ist massgebend für die Lawinenbildung.
Schneebrettlawinen können nur dann entstehen, wenn sich innerhalb der Schneedecke Schwachschichten befinden, die von einer leicht verfestigten, dickeren Schicht überlagert werden.
5. Gelände
Hangneigung
Ab 30° Hangneigung können sich Schneebrettlawinen lösen. Häufig liegen die Hangneigungen des Anrissbereichs von Schneebrettlawinen bei rund 35° oder mehr.Je steiler desto gefährlicher!
Exposition
Die Exposition gibt an, in welche Richtung der Hang "schaut". Sie wird in den Himmelsrichtungen Nord, Süd, Ost und West angegeben. Die Hangexposition ist wichtig, wenn man wissen will, wie viel Sonne ein Hang abbekommt und wann diese "Sonnenzeiten" sind. Davon abhängig ist die Verfestigung der Schneedecke. Im Hochwinter ist eine gut durchwärmte Schneedecke stabiler als eine, welche selten Sonne bekommt. Dies gilt allerdings nicht für den Frühling. Hier ist es vielmehr so, dass gerade Hänge, die viel Sonne bekommen, über den Tag oft instabiler werden.
Geländeform
Wichtig für die Lawinenbildung ist auch die Geländeform. Gefahrenstellen im Hang können Kämme oder Mulden sein. Rücken sind hingegen sicherer. Ausserdem macht es grosse Unterschiede für die Stabilität der Schneedecke, ob ein Hang felsdurchsetzt ist oder nicht. Ein felsdurchsetzter Hang ist gefährlicher, als einer ohne Felsen.
6. Mensch
Der Mensch ist oft das auslösende Element für eine Schneebrettlawine. 90% aller durch Lawinen verschütteten Personen haben "ihre" Lawine selbst ausgelöst. Durch defensives Verhalten kann die Zusatzlast auf die Schneedecke reduziert werden.