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Wie schützt sich ein Bergdorf vor einer Lawine? Diese Frage beschäftigt schon seit jeher die Bewohner der Alpen. Es gibt mittlerweile grosse Lawinengalerien zur Abwehr und Verbauungen zur Verhinderung von Lawinen. Der Bergwald ist sehr wichtig beim Lawinenschutz.
Das Prinzip des Schutzwaldes ist, dass die Schneedecke zwischen den Bäumen gar nicht erst ins Rutschen gerät. Auch ein gesunder Bergwald schafft es nicht, eine schon in Fahrt geratene Lawine aufzufangen oder anzuhalten.
Der Wald verhindert allerdings, dass sich eine gleichmässige Schneedecke aufbauen kann und stabilisiert so den Schnee am Hang. Der Wald muss dicht genug sein. Wenn du zum Beispiel in einem Wald noch Skifahren kannst, dann eignet sich dieser nicht als Lawinenschutz. Die Bäume stehen viel zu weit auseinander und die Schneedecke kann auch im Wald ins Rutschen kommen.
Es gibt in der Schweiz mehrere hundert Quadratkilometer Gebirgswald, die vor Lawinenabgängen schützen. Auch im Lawinenwinter 1999 hat sich die Schutzwirkung der Wälder bestätigt. Sie hielten den grossen Schneemassen stand und es gab fast keine Anrissgebiete in Wäldern.
Probleme im Bergwald: Frühere Übernutzung
Viele Bergwälder sind früher gerodet worden, um Weideflächen für Vieh zu haben. Grosse Teile dieser Flächen sind heute Lawinengebiete. Der einst bestehende Bergwald stabilisiert die Schneedecke nicht mehr. Viele Orte sind so zu Lawinengebieten geworden.
In der Schweiz ist die Bedeutung des Schutzwaldes erkannt worden, so dass ein grosses Aufforstungsprogramm gestartet wurde, um die Bergwälder wieder herzustellen. Am Stillberg bei Davos werden seit 1975 Möglichkeiten der Aufforstung eines Schutzwaldes und die ökologischen Hintergründe des Phänomens "Waldgrenze" erforscht.