Hauptinhalt
Es wird immer wärmer, womit nicht alle Baumarten klarkommen. In einem Experiment werden deshalb Zukunftsbaumarten getestet.
07.12.2022 | Lea Huber
Das Wichtigste in Kürze:
- Wegen dem Klimawandel werden bald Wälder in warmen Teilen der Schweiz Probleme bekommen, weil manche Bäume unter der Erwärmung leiden.
- In kleinen Gewächshäusern wird getestet, welche Baumarten Hitze und Trockenheit am besten ertragen.
- Diese «Zukunftsbaumarten» werden später nach und nach gepflanzt, damit die Wälder gesund bleiben.
In der Schweiz wird es wegen dem Klimawandel immer wärmer. Das kann für unsere Wälder zum Problem werden. Denn viele Schweizer Baumarten sind nicht angepasst an wärmere Temperaturen (siehe auch: "Zu heiss für Eiche und Fichte?"). Sie verlieren dann zum Beispiel viel Wasser durch Verdunstung (das ist ähnlich wie schwitzen, siehe dazu auch «Werden Bäume bei Trockenheit welk?»).
Wenn jedoch häufige Arten nicht mehr wachsen können, können sie Lücken nicht füllen, die ein alter, morscher Baum hinterlässt oder die bei grossen Stürmen entstehen. Oder junge Bäume bleiben klein. Und dann schützen die Wälder zum Beispiel Dörfer in den Bergen weniger gut vor Lawinen und Steinschlag. Es gibt vielleicht auch weniger Holz. Deshalb möchten Försterinnen und Förster an trockenen Orten gerne solche Bäume pflanzen, die bei Hitze und mit wenig Wasser wachsen können. Doch welche Bäume sind das? Genau das will die Forscherin Barbara Moser mit ihrem Forschungsteam herausfinden.
Junge Bäumchen in kleinen Gewächshäusern
Sie probiert mit verschiedenen Arten aus, wie viel Wärme und Trockenheit sie ertragen. Das macht Barbara mit Tunnels aus Plastikfolie, die wie Gewächshäuser wirken: In ihnen ist es immer etwas wärmer als draussen. Zudem leiten die Forschenden bei manchen der Tunnels das Regenwasser ab, damit es darin auch trockener wird. Im Innern haben sie junge Bäumchen verschiedener Arten gepflanzt.
Drei der Arten wachsen von Natur aus in der Schweiz: Rotbuche, Weisstanne und Traubeneiche. Die anderen drei kommen aus wärmeren Gegenden im Ausland. Auch manche Samen für die einheimischen Arten haben die Forscher aus dem Süden bezogen, zum Beispiel Rotbuchen aus dem südlichsten Teil von Italien. Denn die Bäume von dort sind Wärme und Trockenheit gewohnt und wachsen deshalb vielleicht auch bei uns, wenn in Zukunft das Klima wärmer wird. Acht Jahre lang wird Barbara beobachten, wie hoch die Bäume werden, welche Arten schneller und welche langsamer wachsen und so weiter. Wenn sie fertig ist, bist du vielleicht schon erwachsen!
Zukunftsbäume gefunden!
Die Arten, die den Test im Folientunnel gut überstanden haben, sind die Zukunftsbäume. Man wird sie dann pflanzen, wenn ein Baum geerntet wird oder umfällt. Förster werden viele verschiedene dieser Arten pflanzen. Denn dann können andere Bäume die Lücke füllen, die entsteht, wenn eine Art nicht gut zurecht kommt mit dem Klima.